Veranschaulichung der Verkehrsdaten
Veranschaulichung der Verkehrsdaten
FAQ - Planung Neubau ganzer Ausbauabschnitt
Welche Vorgaben mussten bei den Planungen für die neue Rheinbrücke berücksichtigt werden?
Welche Vorgaben mussten bei den Planungen für die neue Rheinbrücke berücksichtigt werden?
Die Prüfung berücksichtigte eine Reihe von Zwangspunkten. Eine Vorgabe ist, den Verkehrsfluss auf der A 1, der A 59 sowie den angrenzenden Landes- und Bundesstraßen aufrechtzuerhalten. Besondere Rücksicht galt und gilt den Ansprüchen der Anwohner*innen: Lärm und Luftverschmutzung sind deutlich zu reduzieren. Herausforderungen stellen die nahe Wohnbebauung in Köln-Merkenich auf der einen, die versiegelte Altablagerung Dhünnaue und die Deponie Bürrig auf der anderen Rheinseite dar. Ebenfalls zu berücksichtigen sind gewerbliche Nutzungen an den Rändern des Plangebietes.
Warum kann die Rheinbrücke nicht durch einen Tunnel unter dem Rhein ersetzt werden?
Warum kann die Rheinbrücke nicht durch einen Tunnel unter dem Rhein ersetzt werden?
Die Tunnelvarianten waren in der Öffentlichkeit vielfach gewünscht, sind aber nicht realisierbar. Eine Tunnel-Option hätte einen massiven Wegfall von bestehender Wohnbebauung in Leverkusen bedeutet, die andere einen immensen Eingriff in die Altablagerung Dhünnaue. Eine Führung des Fuß- und Radverkehrs wäre ungelöst geblieben bzw. hätte eine eigenständige Rheinbrücke erfordert.
Bei diesen speziellen Problemlagen hätten sich sowohl die Planungs- als auch die Bauzeit erheblich verlängert – angesichts des schlechten Zustands der Rheinbrücke ist das nicht vertretbar. Auch eine mögliche Tunnelvariante, die südlich der Altablagerung/Dichtwand verläuft, wurde betrachtet. Allerdings ist bei einer derartigen Lösung die Anbindung an die A 59 nicht mehr möglich. Dies wiederum führt zu einer erheblichen Mehrbelastung im nachgeordneten Straßennetz in Langenfeld und Leverkusen und ist somit unverträglich.
Eine reine Tunnellösung hätte auch bedeutet, dass es keine Möglichkeit mehr für Fußgänger und Radfahrer gegeben hätte, hier den Rhein zu überqueren.
Was passiert mit den schmalen Radwegen, werden diese breiter?
Was passiert mit den schmalen Radwegen, werden diese breiter?
Die Radwege der alten Rheinbrücke sind vergleichsweise schmal. Das liegt unter anderem daran, dass in den 1980er-Jahren die Lärmschutzwände auf den Radwegen gebaut wurden. Derzeit ist für die Bauarbeiten der nördliche Radweg gesperrt.
Die neue Rheinbrücke, die aus zwei einzelnen Überbauten bestehen wird, erhält jeweils einen 3,25 Meter breiten Rad- und Fußweg.
Anfang Juni 2017 kursierte in den Medien die Diskussion, ob die neue Rheinbrücke um Straßenbahnschienen ergänzt werden soll. Warum fiel die Entscheidung gegen eine entsprechende Maßnahme?
Anfang Juni 2017 kursierte in den Medien die Diskussion, ob die neue Rheinbrücke um Straßenbahnschienen ergänzt werden soll. Warum fiel die Entscheidung gegen eine entsprechende Maßnahme?
Die Berücksichtigung einer Verlängerung der Stadtbahnlinie wurde intensiv diskutiert. Allerdings konnte der Nutzen einer solchen Bahnlinie nicht nachgewiesen werden. Weder die Stadt Köln noch die Stadt Leverkusen haben eine derartige Verbindungslinie als erforderlich angesehen. Somit hat auch der Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des NRW-Landtags in der 18. Sitzung (öffentlich) am 06.06.2013 über das Thema beraten und die Ergänzung der Brücke um Straßenbahnschienen für nicht notwendig erachtet.
Die neue Rheinbrücke wird etwas weiter in Richtung Norden neu gebaut. Hätte man die neue Brücke nicht auch in Richtung Süden versetzen können?
Die neue Rheinbrücke wird etwas weiter in Richtung Norden neu gebaut. Hätte man die neue Brücke nicht auch in Richtung Süden versetzen können?
Ein südlicher Verlauf würde zu einer stärkeren Belastung für die Bürger in Köln-Merkenich führen. Zudem wären gemäß Umweltverträglichkeitsprüfung die Eingriffe in Natur und Landschaft höher zu bewerten. Entgegen der allgemeinen Meinung wäre bei einer südlichen Verbreiterung der Rheinbrücke auch der Eingriff in die Altablagerungsfläche größer. Die Brückenbauer müssten tiefer in die versiegelte Altablagerungsfläche eingreifen, es würde mehr kontaminierter Boden als Müll anfallen. Straßen.NRW hat das durch eine 3D-Modellierung der ehemaligen Deponie und der neuen Straßentrasse deutlich gemacht. Schließlich wäre auch der Eingriff in den Neulandpark viel gravierender.
Wie wird das Aussehen der Brücke bestimmt?
Wie wird das Aussehen der Brücke bestimmt?
Im Rahmen der Voruntersuchungen wurde eine Vielzahl von Brückentypen von renommierten Ingenieurbüros skizziert. Ziel war es, ein breites Spektrum an möglichen Brückenvarianten zu erhalten. So wurde z. B. auch eine Bogenbrücke untersucht. Die Variante wurde aber schon allein deswegen verworfen, weil die Brücke neben ihrem späteren Standort montiert werden müsste. Für die „Vorfertigung“ wäre viel Platz im Vorlandbereich am Rhein im Naturschutzgebiet benötigt worden. Die Alternative, eine Fertigung der Bogenbrücke im so genannten Freivorbau, wurde aus wirtschaftlichen Gründen verworfen.
Die jetzt gewählte Lösung ist praktikabler in der Umsetzung. Die „zweihüftige“ Schrägseilbrücke, so nennen Fachleute die Konstruktionsform, die an den Großbuchstaben M erinnert, hat neben statischen und wirtschaftlichen Vorteilen auch bauzeitliche Vorzüge: Das Bauwerk kann von zwei Seiten gleichzeitig über den Rhein gebaut werden. Das spart Zeit.
Wie lange hält die neue Brücke?
Wie lange hält die neue Brücke?
Heutige Brücken werden so geplant und gebaut, dass sie ein Vielfaches der aktuellen Belastung dauerhaft aushalten.
Wird die neue Rheinbrücke einen Namen bekommen?
Wird die neue Rheinbrücke einen Namen bekommen?
Nein, es bleibt wie bislang bei der Bezeichnung "Leverkusener Rheinbrücke".
Warum müssen die sonstigen Bauwerke im Kreuz Leverkusen-West erneuert werden?
Warum müssen die sonstigen Bauwerke im Kreuz Leverkusen-West erneuert werden?
Die Autobahn GmbH will vermeiden, dass nach Fertigstellung der neuen Brücke und des neuen Autobahnkreuzes Leverkusen-West schon nach kurzer Zeit wieder Bauarbeiten zu Sanierungen der anderen Bauwerke mit enormen Verkehrsbeeinträchtigungen stattfinden. Außerdem müssen die Bauwerke im Autobahnkreuz Leverkusen-West an die verbreiterte A 1 angepasst werden. Darum ergeben sich Einspareffekte, wenn alle Bauwerke zusammen betrachtet und erneuert werden.
Sollte nicht noch eine Kosten-Nutzen-Berechnung vorgelegt werden bezogen auf die Entscheidung, ob ein Tunnel oder eine Brücke als neue Rheinquerung realisiert wird?
Sollte nicht noch eine Kosten-Nutzen-Berechnung vorgelegt werden bezogen auf die Entscheidung, ob ein Tunnel oder eine Brücke als neue Rheinquerung realisiert wird?
Nein, es wird keine Nutzen-Kosten-Bewertung erstellt. Die mögliche Realisierung eines Tunnels führt dazu, dass die A59 und die Anschlussstelle Leverkusen Zentrum von der A1 abgebunden werden muss. Dies hätte erhebliche Nachteile für den innerstädtischen Verkehrsablauf zur Folge und würde zu deutlich größeren Belastungen im nachgeordneten Straßennetz führen. Das zu diesem Thema beauftragte Verkehrsgutachten steht hier zum Download bereit.
Wäre der Bau eines Tunnels nicht schneller gegangen mit weniger Verkehrsbeeinträchtigungen und Lärmemissionen?
Wäre der Bau eines Tunnels nicht schneller gegangen mit weniger Verkehrsbeeinträchtigungen und Lärmemissionen?
Nein, die Planung und der Bau eines Tunnels ist unter anderem aufgrund der erforderlichen Sicherheitstechnik ein langwieriger Prozess, der sich über viele Jahre hinwegzieht. Hinsichtlich der Verkehrsbeeinträchtigungen wird auf Antwort zu "Warum kann die Rheinbrücke nicht durch einen Tunnel unter dem Rhein ersetzt werden?" verwiesen.
Stimmt es, dass die Dhünnaue "die größte Giftmüll-Deponie Europas" ist, wie vielfach behauptet wird?
Stimmt es, dass die Dhünnaue "die größte Giftmüll-Deponie Europas" ist, wie vielfach behauptet wird?
Nein, das ist nicht richtig. Die Zentraldeponie Emscherbruch mit 113 Hektar und die Deponie Ville mit 86 Hektar sind beispielsweise größer – sie befinden sich in NRW. Deutschlandweit zählen unter anderem die Deponie Ihlenberg in Mecklenburg-Vorpommern mit 113 Hektar und die Deponie Halle-Lochau in Sachsen-Anhalt zu den größeren Deponien. Die Dhünnaue umfasst 60 Hektar.
Ich habe Angst vor einer Öffnung der Dhünnaue. Wie gefährlich ist der Eingriff?
Ich habe Angst vor einer Öffnung der Dhünnaue. Wie gefährlich ist der Eingriff?
Alle Arbeiten in der Altablagerung Dhünnaue finden unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Informationen dazu finden Sie hier.
Ist es richtig, dass die Pfeiler der neuen Rheinbrücke in der Dhünnaue stehen (sogenannte Polstergründung)?
Ist es richtig, dass die Pfeiler der neuen Rheinbrücke in der Dhünnaue stehen (sogenannte Polstergründung)?
Die neuen Pfeiler werden durch die Dhünnaue geführt und stehen auf festem natürlich gewachsenen Untergrund unterhalb der Deponie. Die so genannte Polstergründung findet nur im Bereich der Straßen auf der Altablagerung Dhünnaue Anwendung.
Wieso wurde der Bauvertrag der Rheinbrücke im Frühjahr 2020 gekündigt?
Wieso wurde der Bauvertrag der Rheinbrücke im Frühjahr 2020 gekündigt?
Das beauftragte Bauunternehmen hatte mangelhafte Stahlbauteile geliefert. Leider verlängert sich durch die Kündigung des Vertrages mit dem Bauunternehmen die Bauzeit. Derzeit ist die Fertigstellung der ersten Brücke für Ende 2023 geplant. Details dazu können Sie hier nachlesen.
Was bedeutet das für die Fertigstellung der Rheinbrücke?
Was bedeutet das für die Fertigstellung der Rheinbrücke?
Das erste der beiden neuen Brückenbauwerke für die neue Rheinbrücke Leverkusen wurde Ende 2023 fertiggestellt und Anfang 2024 unter Verkehr genommen. Die Gesamtfertigstellung der neuen Rheinbrücke Leverkusen ist für Ende 2027 geplant.