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Rheinbrücke (Abschnitt I)

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8-streifiger Ausbau der A1 zwischen Köln-Niehl und Leverkusen-West mit dem Neubau der Rheinbrücke (Abschnitt I)

Rheinbrücke Leverkusen

Die Leverkusener Rheinbrücke steht im Fokus des ersten Planungsabschnitts von A-bei-LEV. Wie wohl kaum ein anderes Projekt im Rheinland steht sie im öffentlichen Interesse, da sie seit Jahren für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt ist. Seit Ende 2017 laufen die Bauarbeiten für den Neubau.

Die neue Rheinbrücke wird zusammen mit dem Ausbau der A1 auf acht Fahrstreifen zwischen Köln-Niehl und Leverkusen-West gebaut.

Logo der Ausbaumaßnahmen an der Rheinbrücke Leverkusen
Zeitstrahl

Informationen zur alten Rheinbrücke

Planungen für den Neubau der Rheinbrücke und den Ausbauabschnitt

Die Bauwerke im Projekt

Im Projekt A-bei-LEV ist zurzeit selbstverständlich die Rheinbrücke das wichtigste Bauwerk. Doch daneben gibt es noch weitere Bauwerke, die für den Ausbau der A1 ersetzt werden müssen.

Hintergründe des zwischenzeitlichen Baustopps

FAQ - Rheinbrücke

Welche Vorgaben mussten bei den Planungen für die neue Rheinbrücke berücksichtigt werden?

Die Prüfung berücksichtigte eine Reihe von Zwangspunkten. Eine Vorgabe ist, den Verkehrsfluss auf der A 1, der A 59 sowie den angrenzenden Landes- und Bundesstraßen aufrechtzuerhalten. Besondere Rücksicht galt und gilt den Ansprüchen der Anwohner*innen: Lärm und Luftverschmutzung sind deutlich zu reduzieren. Herausforderungen stellen die nahe Wohnbebauung in Köln-Merkenich auf der einen, die versiegelte Altablagerung Dhünnaue und die Deponie Bürrig auf der anderen Rheinseite dar. Ebenfalls zu berücksichtigen sind gewerbliche Nutzungen an den Rändern des Plangebietes.

Warum kann die Rheinbrücke nicht durch einen Tunnel unter dem Rhein ersetzt werden?

Die Tunnelvarianten waren in der Öffentlichkeit vielfach gewünscht, sind aber nicht realisierbar. Eine Tunnel-Option hätte einen massiven Wegfall von bestehender Wohnbebauung in Leverkusen bedeutet, die andere einen immensen Eingriff in die Altablagerung Dhünnaue. Eine Führung des Fuß- und Radverkehrs wäre ungelöst geblieben bzw. hätte eine eigenständige Rheinbrücke erfordert.

Bei diesen speziellen Problemlagen hätten sich sowohl die Planungs- als auch die Bauzeit erheblich verlängert – angesichts des schlechten Zustands der Rheinbrücke ist das nicht vertretbar. Auch eine mögliche Tunnelvariante, die südlich der Altablagerung/Dichtwand verläuft, wurde betrachtet. Allerdings ist bei einer derartigen Lösung die Anbindung an die A 59 nicht mehr möglich. Dies wiederum führt zu einer erheblichen Mehrbelastung im nachgeordneten Straßennetz in Langenfeld und Leverkusen und ist somit unverträglich.

Eine reine Tunnellösung hätte auch bedeutet, dass es keine Möglichkeit mehr für Fußgänger und Radfahrer gegeben hätte, hier den Rhein zu überqueren.

Warum wurden 2017 Vorarbeiten durchgeführt, obwohl das Bundesverwaltungsgericht noch gar nicht entschieden hatte, ob die Brücke gebaut werden darf?

Die Rheinbrücke ist marode und muss zeitnah ersetzt werden. Die Vorarbeiten hierfür waren zeitlich eng an die Jahreszeiten gebunden, so darf beispielsweise ab März nicht mehr gerodet werden.

Um den gesetzten Zeitplan für die Fertigstellung der Brücke einzuhalten, mussten diese Vorarbeiten daher frühzeitig durchgeführt werden. Das hatte damals auch das Gericht erkannt und daher einige Vorarbeiten genehmigt, obwohl es noch kein endgültiges Urteil zum Neubau der Rheinbrücke gab.

Dürfen Wohnwagengespanne die Rheinbrücke trotz der Gewichtsbeschränkung von 3,5 Tonnen passieren?

Seit Anfang 2024 fließt der Verkehr über die neue Rheinbrücke Leverkusen. Die Schrankenanlagen sind entfallen und es dürfen seitdem auch wieder Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht über die Rheinbrücke Leverkusen fahren.

Anfang Juni 2017 kursierte in den Medien die Diskussion, ob die neue Rheinbrücke um Straßenbahnschienen ergänzt werden soll. Warum fiel die Entscheidung gegen eine entsprechende Maßnahme?

Die Berücksichtigung einer Verlängerung der Stadtbahnlinie wurde intensiv diskutiert. Allerdings konnte der Nutzen einer solchen Bahnlinie nicht nachgewiesen werden. Weder die Stadt Köln noch die Stadt Leverkusen haben eine derartige Verbindungslinie als erforderlich angesehen. Somit hat auch der Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des NRW-Landtags in der 18. Sitzung (öffentlich) am 06.06.2013 über das Thema beraten und die Ergänzung der Brücke um Straßenbahnschienen für nicht notwendig erachtet.

Was passiert mit den schmalen Radwegen, werden diese breiter?

Die Radwege der alten Rheinbrücke sind vergleichsweise schmal. Das liegt unter anderem daran, dass in den 1980er-Jahren die Lärmschutzwände auf den Radwegen gebaut wurden. Derzeit ist für die Bauarbeiten der nördliche Radweg gesperrt.

Die neue Rheinbrücke, die aus zwei einzelnen Überbauten bestehen wird, erhält jeweils einen 3,25 Meter breiten Rad- und Fußweg.

Wieso gab es keine Bürgerbeteiligung im ersten Abschnitt?

Eine Bürgerbeteiligung im Gesamtprojekt ist ausdrücklich gewünscht. Der kritische Zustand der Rheinbrücke bot in diesem Fall jedoch nahezu keinen Spielraum hinsichtlich des Entscheidungsprozesses. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens hatten die Bürger*innen dennoch die Möglichkeit, Einwendungen einzubringen und sich somit formal zu beteiligen. Der Planfeststellungsbeschluss liegt seit Anfang November 2016 vor. Gegen ihn wurden mehrere Klagen eingereicht, die das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig im Oktober 2017 abgewiesen hat.

Ist der nördliche Verlauf nicht teurer?

Nein, bei der favorisierten Variante, der Verbreiterung der Rheinbrücke in nördlicher Richtung mit anschließender Verschwenkung der Autobahntrasse in südlicher Richtung, kann der bestehende Autobahnkörper im Bereich der Altlastenfläche optimal genutzt werden. Dadurch muss beim Bau weniger von Altlasten kontaminiertes Material ausgehoben werden und die Entsorgungskosten bleiben entsprechend gering.

Wie wird das Aussehen der Brücke bestimmt?

Im Rahmen der Voruntersuchungen wurde eine Vielzahl von Brückentypen von renommierten Ingenieurbüros skizziert. Ziel war es, ein breites Spektrum an möglichen Brückenvarianten zu erhalten. So wurde z. B. auch eine Bogenbrücke untersucht. Die Variante wurde aber schon allein deswegen verworfen, weil die Brücke neben ihrem späteren Standort montiert werden müsste. Für die „Vorfertigung“ wäre viel Platz im Vorlandbereich am Rhein im Naturschutzgebiet benötigt worden. Die Alternative, eine Fertigung der Bogenbrücke im so genannten Freivorbau, wurde aus wirtschaftlichen Gründen verworfen.

Die jetzt gewählte Lösung ist praktikabler in der Umsetzung. Die „zweihüftige“ Schrägseilbrücke, so nennen Fachleute die Konstruktionsform, die an den Großbuchstaben M erinnert, hat neben statischen und wirtschaftlichen Vorteilen auch bauzeitliche Vorzüge: Das Bauwerk kann von zwei Seiten gleichzeitig über den Rhein gebaut werden. Das spart Zeit.

Wie lange hält die neue Brücke?

Heutige Brücken werden so geplant und gebaut, dass sie ein Vielfaches der aktuellen Belastung dauerhaft aushalten.

Stimmt es, dass die Dhünnaue "die größte Giftmüll-Deponie Europas" ist, wie vielfach behauptet wird?

Nein, das ist nicht richtig. Die Zentraldeponie Emscherbruch mit 113 Hektar und die Deponie Ville mit 86 Hektar sind beispielsweise größer – sie befinden sich in NRW. Deutschlandweit zählen unter anderem die Deponie Ihlenberg in Mecklenburg-Vorpommern mit 113 Hektar und die Deponie Halle-Lochau in Sachsen-Anhalt zu den größeren Deponien. Die Dhünnaue umfasst 60 Hektar.

Ist es richtig, dass die Pfeiler der neuen Rheinbrücke in der Dhünnaue stehen (sogenannte Polstergründung)?

Die neuen Pfeiler werden durch die Dhünnaue geführt und stehen auf festem natürlich gewachsenen Untergrund unterhalb der Deponie. Die so genannte Polstergründung findet nur im Bereich der Straßen auf der Altablagerung Dhünnaue Anwendung.

Ich habe Angst vor einer Öffnung der Dhünnaue. Wie gefährlich ist der Eingriff?

Alle Arbeiten in der Altablagerung Dhünnaue finden unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Informationen dazu finden Sie hier.

In den Schweizer Deponien Bonfol und Kölliken ist es während der Rückbauarbeiten zu Explosionen gekommen. Kann das in der Altablagerung Dhünnaue nicht passieren?

Die Probleme bei den Schweizer Deponien lagen darin begründet, dass dort Produktionsrückstände in Gebinden (Fässern und Säcken) abgelagert und überdeckt worden sind. Die Materialien hatten also keinen Sauerstoffkontakt.

Dieser trat erst beim Rückbau ein und führte lokal zu Reaktionen. In der Dhünnaue wurden die Produktionsrückstände aber lose abgekippt und mit inertem, d. h. nicht reaktiven, Abfällen wie Boden oder Bauschutt vermengt und entsprechend verdünnt. Die Gemische lagen über Jahrzehnte offen an der Luft.

Sogenannte Oxidationsreaktionen, die bisweilen heftig ausfallen, konnten bereits ablaufen. Dennoch ist die Gerätetechnik für die geplanten Eingriffe in die Dhünnaue darauf abgestimmt. Alle Baumaschinen werden explosionssicher ausgerüstet. Personal ist während des Aushubs außerhalb der Maschinen nicht vor Ort.

Wieso wurde der Bauvertrag der Rheinbrücke im Frühjahr 2020 gekündigt?

Das beauftragte Bauunternehmen hatte mangelhafte Stahlbauteile geliefert. Leider verlängert sich durch die Kündigung des Vertrages mit dem Bauunternehmen die Bauzeit. Derzeit ist die Fertigstellung der ersten Brücke für Ende 2023 geplant. Details dazu können Sie hier nachlesen.

Was bedeutet das für die Fertigstellung der Rheinbrücke?

Das erste der beiden neuen Brückenbauwerke für die neue Rheinbrücke Leverkusen wurde Ende 2023 fertiggestellt und Anfang 2024 unter Verkehr genommen. Die Gesamtfertigstellung der neuen Rheinbrücke Leverkusen ist für Ende 2027 geplant.

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