Direkt zum Inhalt

Ausbau der A3 und des Autobahnkreuzes Leverkusen

Aktuelle Aufnahme

Der Ausbau der A3 sowie des Autobahnkreuzes Leverkusen

Herausforderungen und Lösungen für ein überlastetes Autobahnkreuz

Zum Bauabschnitt der A3 zwischen den Anschlussstellen Leverkusen-Zentrum und Leverkusen-Opladen gehört neben der Erweiterung der Autobahn auf acht Spuren auch der Umbau der Anschlussstelle Leverkusen-Zentrum. Ebenso wird das Leverkusener Kreuz mitsamt der A3-Brücke erneuert. Wie beim Ausbau der sogenannten „Stelzenautobahn“ im Abschnitt zwischen den Autobahnkreuzen stellt auch hier die nahe Wohnbebauung eine besondere Herausforderung dar, die bei der Planung des Bauvorhabens zu berücksichtigen ist.

 

Das Kreuz Leverkusen gehört mit fast 250.000 Fahrzeugen täglich zu den meistbefahrenen Autobahnknoten der Republik. Ein Knotensystem, das unter normaler Belastung gut funktioniert, längst aber an seine Grenzen stößt. Bereits zur Jahrtausendwende gab es Überlegungen, den zäh fließenden Verkehr im Leverkusener Kreuz zu entzerren. Schnell war klar: Der Hebel muss an den Verflechtungsstrecken ansetzen, damals wie heute bergen sie ein erhöhtes Stau- und Unfallrisiko.

2005 stellte Straßen.NRW, die vor der Autobahn GmbH zuständige Planungsbehörde, eine Lösung vor: Die Pläne sahen vor, die Kleeblattform des Kreuzes teilweise aufzulösen. Die Zufahrt von der A3 aus Richtung Frankfurt auf die A1 Richtung Koblenz sollte über eine Rampe in Form eines „Überfliegers“ geregelt werden. Der Knackpunkt: Die Brücke wäre über die benachbarte Kleingartenanlage Bernshecke in Manfort verlaufen, die Hobbygärtner hätten ihre Schollen aufgeben müssen. Dagegen regte sich Widerstand. Außerdem war die damalige Lösung zu kurz gedacht.

Icon_A3_neu

Variantenuntersuchung

Die Erfahrungen in Leverkusen, aber auch der ungetrübte Blick auf den maroden Zustand der Autobahnen, haben ein planerisches Umdenken, ja fast schon einen Paradigmenwechsel bewirkt: Großprojekte wie der Ausbau des Kölner Rings oder der Neubau der Rheinbrücke als wesentlicher Bestandteil von A-bei-LEV verlangen ganzheitliche Überlegungen und müssen immer so gestaltet sein, dass weder die fließenden Verkehre noch direkte Anlieger von den Bauvorhaben zu sehr beeinträchtigt werden. Für den Umbau des Kreuzes bedeutet dies, dass dieser so weit wie möglich innerhalb der bestehenden Grenzen vorgenommen wird.

Die A3 ist von Süden kommend bereits bis zur Anschlussstelle Leverkusen-Zentrum auf acht Fahrstreifen ausgebaut (Abschluss im Sommer 2017). Der weitere Ausbau ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 fest disponiert. Der tägliche Verkehr beträgt schon heute ca. 160.000 Fahrzeuge, das macht den Ausbau auf acht durchgängige Fahrstreifen – vier je Fahrtrichtung – erforderlich.

Im Rahmen der Voruntersuchung wurde aufgezeigt, welche Möglichkeiten es zur Erweiterung von sechs auf acht Fahrstreifen gibt. Sie liefert zudem genaue Informationen zur möglichen Form des Autobahnkreuzes Leverkusen. Fünf Varianten standen zunächst im Mittelpunkt der Untersuchung, anschließend wurden noch zwei weitere Varianten ergänzt.

Anforderungen an Lärmemissionen und Eingriffe in die Natur

Eine Vorzugsvariante muss zum Beispiel den Grenzwerten für Lärmemissionen genügen. Bei oberirdischen Strecken wird dies beispielsweise durch aktive Maßnahmen wie die Herstellung von Lärmschutzwänden und lärmgeminderten Fahrbahnbelägen (z. B. Flüsterasphalt) sowie durch passive Maßnahmen wie besser isolierende Fenster erreicht. Ein Tunnel führt im Allgemeinen zwar zu einer starken Reduzierung des Lärms. An den Portalen, den Öffnungen des Tunnels, kommt es durch eine Art „Trichterwirkung“ aber zu einer höheren Lärmbelastung als bei einem vollständigen oberirdischen Streckenverlauf. Im Vergleich zum jetzigen Zustand führen sowohl eine Tunnel- als auch eine oberirdische Variante zu einer deutlichen Lärmreduzierung. Das Gleiche gilt für die Grenzwerte zu Luftschadstoffbelastungen. Auch diese Grenzwerte muss eine Vorzugsvariante einhalten.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf Eingriffen in die Natur. Wenn ein neuer Abschnitt erstmals ein Wohngebiet oder eine andere schützenswerte Fläche durchschneidet, ist dies anders zu werten als beim Ausbau eines bestehenden Straßenabschnittes.

Anforderungen an Verkehrsbeziehungen, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit

Alle notwendigen bestehenden Verkehrsbeziehungen müssen im Rahmen einer Planung ebenfalls berücksichtigt werden. Keine Genehmigung erhalten in der Regel Varianten, bei denen Fahrbeziehungen wegfallen und daher eine unverträgliche Verkehrsverlagerung zur Folge haben. Verkehrssicherheit und Wirtschaftlichkeit sind ebenfalls zentrale Punkte in der Abwägung. Mit einem Tunnel verschwindet der Verkehr zwar unter der Erde, doch nicht immer sind die planerischen Voraussetzungen hierfür gegeben. Da Tunnel im Vergleich zu oberirdischen Strecken weit höhere Baukosten verursachen, werden hohe Anforderungen an die Begründung eines Tunnels gestellt. Diese Anforderungen sind nicht willkürlich und gelten bundesweit.

Am Ende entscheidend ist die sorgfältige Abwägung der einzelnen Varianten in Bezug auf alle Kriterien. Wenn es sich bei der Variantenabwägung auf Basis der gesetzlichen Vorgaben bzw. Grenzwerte als erforderlich erweist, kann auch ein Tunnel als Ausbauoption anerkannt und damit finanziert werden. Die Prüfung des Einzelfalls ist entscheidend, denn es wird mit Steuergeldern gebaut.

Untersuchte Varianten für die A3

Grafik mit der Übersicht der untersuchten Varianten für die A3

 

Aus den erarbeiteten Optionen musste im Zuge der „Variantenauswahl“ die beste Art des Ausbaus ausgewählt werden. Sie wurden im Hinblick auf voraussichtliche Lärmemissionen und Eingriffe in die Natur untersucht. Auch die Verkehrsbeziehungen, die Sicherheit sowie die Wirtschaftlichkeit spielten eine Rolle. Dabei zeigte sich, dass der Ausbau in Bestandslage unter Berücksichtigung aller Abwägungsbelange die beste Lösung ist. Die Voruntersuchungen wurden daraufhin im Oktober 2018 abgeschlossen.

Erweiterte Untersuchungen

2019 wurde das Verfahren zur Berechnung des Straßenverkehrslärms aktualisiert. Die Voruntersuchungsunterlagen mussten folglich dahingehend überprüft werden, ob die Anwendung neuer Lärmschutzrichtlinien Auswirkungen auf die Rangfolge der Varianten hat. Hierfür wurden weitere Gutachten in Auftrag gegeben, die die Vorzugsvarianten noch einmal unter die Lupe nahmen.

Durchgeführt wurde zunächst eine Fortschreibung der Verkehrsuntersuchung aus dem Jahr 2013, damit die erforderlichen Verkehrszahlen für die schalltechnischen Berechnungen zur Verfügung stehen. Bei den anschließenden Berechnungen musste der Untersuchungsraum aufgrund der neuen Richtlinien größer als bisher gefasst werden. Dies führte wiederum zu einer Verbesserung der geplanten Lärmschutzmaßnahmen durch eine Erhöhung der Lärmschutzwände.

Im Ergebnis bestätigen die neuen Gutachten die vorgenommene Variantenauswahl. Die Lärmemissionen durch den Verkehr werden aufgrund der erweiterten Lärmschutzmaßnahmen sogar noch deutlich geringer: bei der A3 um 77 %. Dafür sorgen „Flüsterasphalt“ und neue Lärmschutzwände. Damit nähern sich die Vorzugsvarianten aus lärmtechnischer Sicht der Tunnellösung an. Bauzeit und Kosten sprechen außerdem deutlich gegen einen Tunnelbau. Ein Tunnelbau würde zudem Grundwasserprobleme mit sich bringen, viel zusätzliche Fläche benötigen und zu mehrjährigen Verkehrssperrungen führen. Auch im Betrieb wären langfristig Staus vorprogrammiert.

Was für die Vorzugsvariante spricht

- Kürzeste Bauzeit: ca. 4,5 Jahre (vgl. Tunnel: bis 9,5 Jahre)

- Niedrigste Baukosten ab 448 Mio. Euro (vgl. Tunnel: bis zu 4.011 Mio. Euro)

- Deutlich verbesserte Lärmschutz gegenüber einem Verzicht auf einen Ausbau: 77% weniger Überschreitungen der Grenzwerte.

- Hohe Umweltverträglichkeit

- Keine Grundwasserprobleme

Ermittlung der Vorzugsvariante

Wie die Variantenuntersuchung konkret ablief und welche Kriterien bei der Entscheidung berücksichtigt wurden, erklärt auch das nachfolgende Video:

 

Weitere Infos zum Download

Zum Ausbau der A3 und des Autobahnkreuzes Leverkusen haben wir die wichtigsten Informationen für Sie aufbereitet. Diese finden Sie hier zum Download.

Konfliktkarte Lärmschutz Bestand (bei Nacht)

A3-Lärmkonfliktkarte: Prognose 2030 Bestand (Nacht)

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei

Lärmschutzuntersuchung nach LRS-19: Die Konfliktkarte stellt zu erwartende Lärmimmissionen im Umfeld des A3-Bestands dar.

weiterlesen
Konfliktkarte Lärmschutz Bestand (bei Tag)

A3-Lärmkonfliktkarte: Prognose 2030 Bestand (Tag)

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei

Lärmschutzuntersuchung nach LRS-19: Die Konfliktkarte stellt zu erwartende Lärmimmissionen im Umfeld des A3-Bestands dar

weiterlesen
Konfliktkarte Lärmschutz nach Ausbau (bei Nacht)

A3-Lärmkonfliktkarte: Prognose 2030 mit neuem Lärmschutz (Tag)

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei

Lärmschutzuntersuchung nach LRS-19: Die Konfliktkarte stellt zu erwartende Lärmimmissionen im Umfeld der ausgebauten A3 dar

weiterlesen
Konfliktkarte Lärmschutz nach Ausbau (bei Nacht)

A3-Lärmkonfliktkarte: Prognoseplanfall 2030 mit neuem Lärmschutz (Nacht)

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei

Lärmschutzuntersuchung nach LRS-19: Die Konfliktkarte stellt zu erwartende Lärmimmissionen im Umfeld der ausgebauten A3 dar

weiterlesen
Lageplan Variante 1 A3

Lageplan der A3-Variante Nr. 1 (1)

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei
Lageplan Variante 1 A3

Lageplan der A3-Variante Nr. 1 (2)

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei
Lageplan Variante 1 A3

Lageplan der A3-Variante Nr. 1 (3)

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei

Lageplan der A3-Variante Nr. 1 (3)

weiterlesen
Lageplan Variante 1 A3

Lageplan der A3-Variante Nr. 1 (4)

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei

Lageplan der A3-Variante Nr. 1 (4)

weiterlesen
Lageplan Variante 1 A3

Lageplan der A3-Variante Nr. 1 (5)

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei
Querschnitte Bauablauf

Systemquerschnitte A3

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei
Übersichtslageplan A3 Leverkusen

Übersichtslageplan A3-Planung

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei

Übersichtslageplan A3-Planung

weiterlesen
Untersuchte Varianten für den A3-Ausbau

Übersichtsplakat zu untersuchten A3-Varianten

2023
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei

Übersichtsplakat zu untersuchten A3-Varianten im Projekt A-bei-LEV. Es wurde bei der Infomesse 2023 ausgestellt.

weiterlesen
Voransicht Variantendossier A 3, A-bei-LEV

Variantendossier zum A 3-Ausbau

Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei
Voransicht Vorlagebericht A 3, A-bei-LEV

Vorlagebericht zum A 3-Ausbau

2018
Ausbau A3 und Autobahnkreuz
Informationen zu Voruntersuchungen
Datei

Cookies UI