Rund um den Baustopp: Rückblick und Ausblick
Herbst 2017
Im Herbst 2017 erhält PORR den Zuschlag für den Bau der neuen Leverkusener Rheinbrücke. Die Rheinbrücke ist der wichtigste Teilabschnitt des Gesamtprojekts „8-streifiger Ausbau der A1 zwischen Köln-Niehl und Leverkusen-West“. Nach dem Spatenstich im Dezember beginnen auf beiden Seiten des Rheins die Bauarbeiten.
Winter 2018/2019
PORR lässt den Stahl und die daraus gefertigten Stahlbau-Brückensegmente für die Rheinbrücke in China herstellen. Bereits mit den ersten Berichten der Fertigungsüberwachung vor Ort wird Straßen.NRW mitgeteilt, dass die Fertigung der Stahlbausegmente aus Sicht der Fertigungsüberwachung vor Ort mangelhaft sei. Es finden mehrere Spitzengespräche zwischen Straßen.NRW und PORR statt. Nach Auffassung von Straßen.NRW tritt im Hinblick auf die Stahlbaufertigung aber keine Besserung ein.
Herbst 2019
Ein weiterer von Straßen.NRW beauftragter Sachverständiger bestätigt erneut die Mängel in einem Gutachten. Überwachungsprotokolle zeigen die unverändert gravierenden Mängel. Fast zeitgleich werden die ersten Bauteile nach Rotterdam verschifft. Straßen.NRW stimmt der Lieferung nur unter Vorbehalt zu, vereinbart eine zusätzliche vertiefte Untersuchung in Rotterdam und droht erstmals förmlich die Vertragskündigung an.
Winter 2019/2020
Die Untersuchungen in Rotterdam belegen aus der Sicht von Straßen.NRW und eines hinzugezogenen Sachverständigen die Erkenntnisse der Überwachung in China. Die Brückensegmente seien erheblich mangelbehaftet. Straßen.NRW fordert daher die Neuherstellung aller bislang gebauten Brückensegmente und droht erneut die Kündigung des Vertrages an.
April 2020
PORR weigert sich, die geforderte vollständige Neuherstellung umzusetzen. Auch deshalb kündigt Straßen.NRW nach monatelanger Auseinandersetzung den Bauvertrag. Nur wenige Tage später wird der Bauauftrag neu ausgeschrieben.
Januar 2021
Die nun zuständige Autobahn GmbH hat das Ausschreibungsverfahren für den Weiterbau der Rheinbrücke Leverkusen übernommen. Eine Bietergemeinschaft um die Unternehmen SEH Engineering, Hochtief und Max Bögl erhält den Zuschlag und beginnt umgehend mit den Vorbereitungen für den Weiterbau.
März 2021
An der Baustelle der Rheinbrücke Leverkusen geht es nun sichtbar weiter. Den neu beauftragten Bauunternehmen wird Mitte des Monats das Baufeld übergeben, die Arbeiten werden fortgesetzt.